Josef Mayr-Nusser
(Wikipedia, 9.3.2015)Josef Mayr-Nusser[1] (* 27. Dezember 1910 in Bozen; † 24. Februar 1945 bei Erlangen) war ein katholischer Südtiroler, der nach seiner Weigerung, den SS-Eid abzuleisten, dem Nationalsozialismus zum Opfer fiel. Er gilt als Südtiroler Leitfigur des Widerstands gegen die NS-Unrechtsherrschaft und ist Ehrenbürger seiner Geburtsstadt.
Josef Mayr-Nusser wurde 1910 auf dem Nusserhof am Stadtrand von Bozen geboren. In einem religiösen Umfeld aufgewachsen, schloss sich Mayr-Nusser den katholischen Jungmännern seiner Diözese (Erzbistum Trient) an und wurde bald zu ihrem Vorsitzenden gewählt.
Nach dem Optionsabkommen entschied sich Mayr-Nusser wie 90 % der Priester für das Bleiben und schloss sich dem Andreas-Hofer-Bund, einem Südtiroler Widerstandskreis, an.
Am 26. Mai 1942 heiratete er Hildegard Straub (1907–1998) und hatte mit ihr einen Sohn, Albert Mayr.
Nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht und der Errichtung der Operationszone Alpenvorland wurde Mayr-Nusser 1944 mit vielen anderen Dableibern zum deutschen Militär eingezogen (die Deutschland-Optanten waren schon vorher zu Wehrdienstleistung und Kriegseinsatz verpflichtet worden). Er wurde dabei der Waffen-SS zugeteilt. Nachdem er am 4. Oktober 1944 in Konitz den SS-Eid verweigert hatte, wurde er zum Tode verurteilt. Auf dem Weg ins Konzentrationslager Dachau starb Josef Mayr am 24. Februar 1945 in einem Viehwaggon bei Erlangen an den Folgen der Haft.
Josef Mayr-Nusser ist in Lichtenstern am Ritten begraben. 2005 beantragte die Diözese Bozen-Brixen seine Seligsprechung, Postulator des Unternehmens wurde Josef Innerhofer. In Bozen, Meran, Ritten, Truden, Innsbruck und Erlangen sind Straßen nach ihm benannt. Die Mittelschule von Vintl im Pustertal und die Fachakademie der Caritas in Erlangen tragen seinen Namen. 2010 wurde Mayr-Nusser vom Bozner Gemeinderat gemeinsam mit Franz Thaler posthum zum Ehrenbürger ernannt.