Prof. Dr. Veronika Brandstätter-Morawietz,
geboren 1963, beschäftigt sich mit dem Thema Zivilcourage.
Sie ist verheiratet und hat 2 Kinder. Studium der Psychologie, Promotion und Habilitation an der Universität München. Seit 2003 ist sie Professorin für Allgemeine Psychologie mit dem Schwerpunkt Motivation und Emotion an der Universität Zürich. Forschungsinteressen: Erfolgreiches Zielstreben, Motivation und Führung, Zivilcourage. Langjährige Trainingstätigkeit in der Erwachsenenbildung. Der Text ist ein Gastbeitrag für Zeit-Fragen.
geboren 1963, beschäftigt sich mit dem Thema Zivilcourage.
Sie ist verheiratet und hat 2 Kinder. Studium der Psychologie, Promotion und Habilitation an der Universität München. Seit 2003 ist sie Professorin für Allgemeine Psychologie mit dem Schwerpunkt Motivation und Emotion an der Universität Zürich. Forschungsinteressen: Erfolgreiches Zielstreben, Motivation und Führung, Zivilcourage. Langjährige Trainingstätigkeit in der Erwachsenenbildung. Der Text ist ein Gastbeitrag für Zeit-Fragen.
Zivilcourage beginnt im Kleinen
von Prof. Dr. Veronika Brandstätter-MorawietzDer Begriff Zivilcourage wird häufig assoziiert mit unerschrockenen Heldentaten. Als Münchnerin denke ich beispielsweise an Menschen wie Hans und Sophie Scholl – Mitglieder der Widerstandsgruppe «Die Weiße Rose», die im Kampf gegen die Nazi-Diktatur in Deutschland mit ihren Flugblattaktionen ihr Leben riskierten. Auf ihren Flugblättern prangerte «Die Weiße Rose» «die grauenvollste und jegliches Maß unendlich überschreitenden Verbrechen» des Nazi-Regimes an und rief in eindringlichen Worten die Bevölkerung auf, ihrer Verantwortung nachzukommen und Widerstand zu leisten. Und weiter heißt es im ersten Flugblatt der Widerstandsgruppe: «Wenn jeder wartet, bis der andere anfängt, werden die Boten der rächenden Nemesis unaufhaltsam näher und näher rücken, dann wird auch das letzte Opfer sinnlos in den Rachen des unersättlichen Dämons geworfen sein. Daher muss jeder einzelne seiner Verantwortung als Mitglied der christlichen und abendländischen Kultur bewusst in dieser letzten Stunde sich wehren, soviel er kann, arbeiten wider die Geisel der Menschheit, wider den Faschismus und jedes ihm ähnliche System des absoluten Staates …»
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