Aktuell
Gegen Hass und Spaltung
Alexander-Langer-Preis 2024Der Internationale Alexander-Langer-Preis, der jährlich in Bozen vergeben wird, geht 2024 an zwei Freiwilligenorganisationen aus Israel und Palästina. Die Auszeichnung für Ta’ayush („Zusammenleben“) und Youth of Sumud („Jugend der Standhaftigkeit“) soll „die Bedeutung der Zusammenarbeit und des Dialogs anerkennen, der die beiden Organisationen im speziellen Kontext des Westjordanlands auszeichnet“, wie es in der Begründung der Jury heißt.
Der Alexander-Langer-Preis 2024 wird an die Zusammenarbeit zwischen zwei Freiwilligenorganisationen, einer palästinensischen und einer israelischen, verliehen. Youth Of Sumud (‘Jugend der Standhaftigkeit’) beteiligt sich am gewaltfreien palästinensischen Widerstand in den südlichen Hebron-Hügeln im Westjordanland, während Ta’ayush (‘Zusammenleben’) Ausdruck der israelischen Zivilgesellschaft ist, die sich für ein friedliches Zusammenleben zwischen Palästinensern und Israelis einsetzt.
Der gemeinsame Preis soll die Bedeutung der Zusammenarbeit und des Dialogs anerkennen, der die beiden Organisationen im speziellen Kontext des Westjordanlands auszeichnet. Am 19. Juli 2024 hat der Internationale Gerichtshof ein Gutachten zu den juristischen Konsequenzen aus den Richtlinien und Praktiken Israels im besetzten Westjordanland, Ostjerusalem und Gazastreifen veröffentlicht. Die israelischen Besatzungspolitiken verursachen laut Gerichtshof unermessliches Leid für die palästinensische Bevölkerung durch Praktiken, die vom Gerichtshof als systematische Segregation und Diskriminierung eingestuft werden. Die Siedlungspolitik verstößt gegen das Völkerrecht, da sie darauf abzielt, die lokale Bevölkerung aus dem Gebiet zu verdrängen.
In diesem äußerst komplexen Kontext engagieren sich die ausgezeichneten Organisationen. Youth of Sumud trägt in ihrem Namen das Zeugnis eines jahrzehntelangen Konflikts, der von Generation zu Generation einen steten Einsatz abverlangt. So ist einer der Gründer der Bewegung, Sami H. Huraini, der Sohn von Hafez Huraini, der wiederum einer der Gründer und Aktivisten des „Komitees für gewaltfreien Widerstand“ in den südlichen Hebron-Hügeln ist. Diese Bewegung besteht hauptsächlich aus palästinensischen Bauern und Hirten, die sich bereits Ende der 1990er Jahre für eine durchgehend gewaltfreie Widerstandsform entschieden haben. Youth of Sumud ist eine Jugendorganisation, die aus dieser Erfahrung hervorgegangen ist und deren Ziele und Vorgehensweisen übernommen hat, darunter eine starke Offenheit nach außen durch die Anwesenheit internationaler Beobachter pflegt und die Zusammenarbeit mit der israelischen Zivilgesellschaft sucht, von der Ta’ayush ein Beispiel ist.
Guy Butavia, Leader der Bewegung Ta’ayush und langjähriger israelischer Menschenrechtsaktivist, verbrachte nach dem 7. Oktober 2023 aufgrund von Morddrohungen seitens seiner Mitbürger ob seines Engagements für den Dialog mit den Palästinensern und des gewaltlosen zivilen Ungehorsams, mehrere Monate in Italien und anderen europäischen Ländern. Die Aktivisten von Ta’ayush sind weiterhin vor Ort im Einsatz, obwohl sie oft Einschüchterungen, Gewalt und Verhaftungen ausgesetzt sind.
Youth of Sumud und Ta’ayush führen täglich gewaltfreie Schutzaktionen durch, meist auf Anruf der bedrohten Zivilbevölkerung. Sie unterstützen Hirten und Bauern beim Schutz ihrer Felder und Herden und begleiten Schüler, um ihnen einen sicheren Schulweg zu garantieren, trotz der oftmals bewaffneten Bedrohung durch israelische Siedler. Ihre physische Präsenz wirkt als Abschreckung gegen Gewalt in Formen von Schlägen, Zerstörung von Besitztümern, Bränden, Vergiftungen von Feldern und Brunnen sowie Viehdiebstählen.
Die beiden Organisationen leisten zudem wichtige Dokumentationsarbeit von Foto- und Videoaufnahmen von Missbräuchen, die die palästinensische Bevölkerung immer wieder erleidet. Die systematische Sammlung und Dokumentation von Zeugenaussagen ermöglicht es, die Situation der Dörfer und der palästinensischen Bevölkerung im Westjordanland den israelischen Behörden zu melden. Diese Meldungen werden jedoch oft nur formal vom Staat Israel anerkannt und bleiben ohne konkrete Konsequenzen. Die Initiativen der Aktivisten ermöglichen es der palästinensischen Gemeinschaft in einigen Fällen, in ihren Häusern zu bleiben oder zurückzukehren: Ein Beispiel ist Sarura, ein Dorf, das aufgrund der Gewalt durch Siedler zerstört und verlassen wurde, aber nun wieder bewohnt ist, seitdem es durch Youth of Sumud wieder aufgebaut wurde.
Die Wahl der aktiven Gewaltfreiheit und der Rückgriff auf kreative Praktiken des Widerstands, die oft Frauen und Kinder in den Mittelpunkt stellen, zielen darauf ab, Vorwände für den Einsatz von Gewalt zu vermeiden und machen das gemeinsame Handeln von Youth of Sumud – ‘Standhaftigkeit’ – und Ta’ayush – ‘Zusammenleben’ – zu einer Realität, die bezeugt, dass es möglich ist, sich der fortwährenden Förderung von Hass und Spaltung zu widersetzen. Während es naheliegender wäre, Mauern und Barrieren zu errichten, beweisen die Palästinenser von Youth of Sumud und die Israelis von Ta’ayush, dass sie in der Lage sind, die Grenzen der „ethnischen Geschlossenheit“ zu überwinden. Diese Zusammenarbeit stellt eine einzigartige Umsetzung des Versuchs der „Zehn Punkte für das interethnische Zusammenleben“ von Alexander Langer dar.
Die Alexander Langer Stiftung erkannte am 15. Juli 2024 in Youth of Sumuds und Ta’ayushs Arbeit, mutige Entscheidungen der Unabhängigkeit des Denkens und eine starke soziale Verwurzelung. Durch ihr Werk und ihr unermüdliches gewaltfreies Handeln bezeugen die beiden Organisationen ihren Einsatz zugunsten der Förderung der Menschenrechte, der Friedenspolitik, der Demokratie und des Zusammenlebens, sowie gegen Diskriminierung und ethnischen Ausschluss.
https://www.alexanderlanger.org/it
Mit dem internationalen Alexander-Langer-Preis werden seit 1997 jährlich Einzelpersonen oder Vereine ausgezeichnet, die ein konkretes Engagement für die Menschenrechte, den Frieden, die Demokratie, das Zusammenleben der Völker, den Umweltschutz und die Suche nach neuen Wegen für die ökologische Wende bewiesen haben.
Dabei ist das Hauptziel, Menschen zu unterstützen und zu würdigen, die mit ihrer Arbeit dazu beitragen, Langers Vermächtnis lebendig zu halten und sein gesellschaftliches, kulturelles und politisches Engagement weiterführen, und gleichzeitig zum Nachdenken über komplexe und vielschichtige Themen wie Konflikte, Diskriminierung, ethnischer Exklusivismus und Verletzung der Grundrechte anregen.
Der Preis ist mit 10.000 € dotiert. Der Preis wird im Rahmen des Festivals Euromediterranea übergeben, das Ende Februar 2025 ausgetragen wird.
Angst geht um - Lehrpersonen müssen ihre Meinung öffentlich sagen
Leserbrief in FF-43, Florian Leimgruber: downloadStraßenbauprojekte und jugendliche Courage
Desinteressierte und passive Jugend? Von wegen! 3 junge Südtiroler plädieren in der Doku "Spiel mit den Alpen" für eine nachhaltige Zukunft. Hier kannst Du ein Kommentar aus dem FF-Magazin dazu lesen: Link"Es braucht solche Hoffnungsschimmer!"
Eine Primarschule in Israel zeigt: Die gemeinsame Beschulung von jüdischen und arabischen Kindern ist möglich: dort wird gelernt, was anderswo gerade unmöglich scheint. Ein hoffnungsvolles Friedensprojekt seit 15 Jahren!Zum ganzen Artikel klicke hier.
...immer mehr Drogen, immer mehr Gewalt...
Die Erzählungen von Jirko Pribyl finden in Welschnofen im Rahmen eines Vortrages bei vielen Zuhörer*innen Gehör."Drogenkonsum und Gewaltbereitschaft sind in Südtirol immer mehr anzutreffen." Jirko Pribyl, Streetworker und Preisträger des Ilse Waldthalers Zivilcouragepreis.
Artikel im Südtiroler Tagblatt "Dolomiten" am 12.12.2023 - HIER geht es zum Artikel.
Nahostkonflikt - "Bringt es meine Tochter zurück, wenn ich jemanden töte? Nein!"
In diesem Interview erzählen, ein Israeli und ein Palästinenser über ihre Vergangenheit, ihren Verlust, ihre gewonnene Freundschaft und ihre Friedensmissions. Beide haben im Nahostkonflikt gekämpft und beide haben eine Tochter verloren. Heute haben sie eine gemeinsame Mission, nennen sich Brüder, und setzen sich gemeinsam für Frieden ein.Lese den gesamten Artikel hier:
(Thurgauer Zeitung, 21,10.2023 S. 50-51)
"Frauenrechte sind Menschenrechte"
Das ERIKA-Projekt setzt sich für Frauen in Gewaltsituationen ein. Die Vizepräsidentin der Stiftung Ilse Waldthaler, Christa Schrettenbrunner, ist Referentin des ERIKA-Projektes und erklärt in einem Interview an "Die neue Südtiroler Tageszeitung", über erste Ergebnisse und neue Ansatzpunkte für eine Sensibilisierung.Hier geht es zum Interview zum ERIKA-Projekt.
Und hier gibt es weitere Informationen zum Projekt: https://news.provinz.bz.it/de/news/projekt-erika-gewaltopfer-schnellstmoglich-begleiten
Hilfe bei Mobbing
Die Anti-Mobbing-Nummer wurde aktiviertImmer mehr Kinder und Jugendliche sind von Mobbing betroffen. Zum Schulstart 2023/2024 wurde die kostenlose Anti-Mobbing-Nummer aktiviert.
Die Anti-Mobbing-Nummer lautet: 800778391
und ist zu den Öffnungszeiten der Kinder- und Jugendanwaltschaft erreichbar:
MO-DO: 9.00 - 12.00 Uhr und 14.30 - 16.30 Uhr
FR: 9.00 - 12.00 Uhr
"Es gibt aktuell keinen eigenen Strafbestand für Mobbing - wenn sich Mobbing aber durch Schläge, Körperverletzung, Drohungen, Nötigung oder Sachbeschädigungen äußert, handelt es sich um Strafbestände".
Hier geht es zum Artikel aus "Die Neue Südtiroler Tageszeitung" vom 05.09.2023
STOP SPLAPP – Unterschriftensammlung für eine offene Presse- und Medienlandschaft
„Eine pluralistische und offene Presse- und Medienlandschaft in Südtirol ist kein Luxus, sondern dringend notwendig, heute vielleicht mehr denn je.“Mit diesem Satz endet ein Appell, den der Historiker und ehemalige Landtagsabgeordnete Hans Heiss aus Solidarität zu salto.bz verfasst hat.
Der Aufruf wurde bereits von über 200 Menschen unterzeichnet. Darunter bekannte Politiker und Politikerinnen, Autoren und Autorinnen, Künstler, Musiker, Wirtschaftstreibende, in- und ausländische JournalistInnen, Universitätsprofessorinnen, Unternehmer und Unternehmerinnen und unzählige Personen aus der Zivilgesellschaft.
Das Manifest und die Liste mit den ErstunterzeichnerInnen finden Sie hier.
Solidaritätsappell des Historikers Hans Heiss mit salto.bz
Presse- und Medienfreiheit sind ein hohes Gut. Als Grundsäulen von Verfassung und Demokratie bilden sie eine Basis für eine offene Gesellschaft. In Südtirol hatten es Freiheit und Vielfalt von Presse und Medien lange nicht leicht. Sie wurden für die Sprachminderheiten mühsam errungen, der Medienpluralismus gewann nur langsam an Boden. Seit gut 40 Jahren hat sich langsam ein wenig Vielfalt eingestellt, wenn auch immer wieder mit Rückschlägen. Trotz der Dominanz eines Medienhauses, von Athesia, das rund 80 % der Medien kontrolliert, bleibt Pluralismus noch gewahrt, wenn auch unter großen Mühen. Dank Rundfunk, Presse, Online-Medien und eines bürgerschaftlichen citizen-journalism.
Umso schwerwiegender daher, wenn Athesia, der stärkste Akteur der Südtiroler Medienwelt, gegen einen kleinen Konkurrenten wie salto.bz mit Rechtsmitteln massiv und bedrohlich vor Gericht zieht. Der Präsident von Athesia-Druck, Michl Ebner, will salto.bz und Redakteur Christoph Franceschini wegen Beleidigung vor dem Landesgericht Bozen klagen und hohen Schadensersatz fordern. Die Liste der als beleidigend angeführten Artikel und Sachverhalte ist lang, bei näherer Durchsicht aber hat die Anklage wenig Substanz und Gehalt: Inhalt und Ton sind scharf, mitunter schmerzhaft, wahren aber den Ton bissiger Polemik.
Vor allem bieten die Artikel Informationen und Hintergründe, deren Kenntnis für die Öffentlichkeit Südtirols notwendig ist. Genau dies ist die Aufgabe eines kleinen Mediums wie salto.bz: Verschwiegenes und Vertuschtes aufzudecken, um so die Informationsrechte und Wissensgrundlage einer demokratischen Öffentlichkeit zu sichern. Werden dabei die Inhaber des Südtiroler Medienmonopols angegriffen und ihre Praktiken enthüllt, so ist dies legitim. Wenn aber der Angegriffene nicht die eigenen Medien nutzt und nicht mit journalistischen Mitteln antwortet, sondern stattdessen zur Klage greift, so lässt dies tief blicken. Warum nutzt die Athesia-Spitze nicht die mediale Feuerkraft des eigenen Konzerns, um den salto-Artikeln zu begegnen, sondern beschreitet den Weg der Klage?
Journalismus wird von Athesia-Verantwortlichen offenbar nicht nur als Informationspflicht begriffen, sondern als Machtinstrument. Dasselbe Medium, das gegen politisch und persönlich Missliebige oft jede Objektivität vermissen lässt, nimmt gegen Angriffe eines kleinen Mediums den Gerichtsweg, um salto.bz einzuschüchtern oder gar zum Schweigen zu bringen.
Gegen solche Übergriffe muss sich eine demokratische Öffentlichkeit zur Wehr setzen. Wir bekunden unsere volle Solidarität mit salto.bz und Christoph Franceschini, den weiteren Autorinnen Lisa Maria Gasser. Paolo Ghezzi, Fabio Gobbato, Wolfgang Mayr und ermutigen sie, ihren Weg eines aufklärenden, investigativen und meinungsfreudigen Journalismus weiter zu beschreiten. Athesia hingegen ist gut beraten, die Klage zurückzuziehen: im Interesse der Presse- und Meinungsfreiheit, aber auch, um sich selbst ein hohes Maß an Peinlichkeit zu ersparen. Eine pluralistische und offene Presse- und Medienlandschaft in Südtirol ist kein Luxus, sondern dringend notwendig, heute vielleicht mehr denn je.
Politische-Bildung Preis der „bpb Bonn“ geht an 2. Mittelschulklasse Eppans
Die Klasse 2D der Mittelschule Eppan gewinnt den 1. Preis beim Schülerwettbewerb zur politischen Bildung der bpb Bonn. In der Kategorie „Verein, muss das sein?“ hatten die Schüler*innen der Klasse 2D unter der Leitung ihres Lehrers Robert Mur ein Projekt eingereicht. „Gepunktet haben die Schülerinnen und Schüler mit einer selbst erstellten Multimedia-Präsentation, für die sie Trainer von Vereinen interviewten und mit der sie die Relevanz von Vereinen für die Gesellschaft verdeutlichten.“ (Dolomiten, 10.02.2023, S. 16)Zum gesamten Artikel geht es hier: Link (Dolomiten, 10.02.2023, S. 16)
Journalistenpreis "Gegen Hass im Netz"
Die 2 Journalisten Inga Hosp und Pino Loperfido haben den Preis "Gegen Hass im Netz" für ihre Beiträge gegen Hassreden im Internet erhalten.Zum gesamten Artikel geht es hier: Journalistenpreis "Gegen Hass im Netz" (Stol, 10.11.2022)
Marienberger Gespräche: Mehr Courage ist gefragt!
"Das Ziel müsse es sein, aus Konsumenten Gestalter zu machen, sonst sei die Demokratie in Gefahr, bekräftigte Marina Weisband (Grünen-Politikerin). Und hier müsse schon bei der Jugend angesetzt werden. In diesem Sinne hat sie ein Projekt ins Leben gerufen bei dem Jugendliche das Gefühl erleben, ein wichtiger Teil der Gesellschaft zu sein. 'Denn hinter vielen Extremen steckt die Angst, dass der Einzelne keinen Wert hat und überflüssig ist.' meinte die Referentin." (aus "Dolomiten, 19.10.2022)Zum Projekt: Link ("Aula" ist ein innovatives Beteiligungskonzept, das Jugendlichen aktive Mitbestimmung im Alltag ermöglicht. Mithilfe einer Online-Plattform und didaktischer Begleitung fördert aula demokratische Praktiken und Kompetenzen.)
Die Bedeutung von Freiheit und Widerstand nach Hannah Arendt
„Hannah Arendt sagt, wir müssen Courage zeigen im Denken, Urteilen und Handeln“. Im Interview erklärt Karin Rassler, Absolventin der Phil.-Theol. Hochschule Brixen und Religionslehrerin, die philosophischen Gedanken nach Hannah Arendt: die Bedeutung von Freiheit und Widerstand. Am 03.10.2022 findet zudem eine Podiumsdiskussion zum Thema „Widerstand: Wann fängt er an?“ im Pastoralzentrum in Bozen statt.Interview und Ankündigung der Podiumsdiskussion sind in diesen Dokumenten einsehbar: Dokument.1 und Dokument.2
Jirko Pribyl fordert mehr Hinschauen und mehr Handeln
Der Preisträger des letzten Preises für Zivilcourage und Soziale Verantwortung (2021) äußert in einem Zeitungsartikel seine Bedenken über die derzeitige Entwicklung in Südtirol: Einschüchterung von Schwächeren, Vandalismus, Alkohol- und Drogenkonsum bereits unter den Jüngsten. Jirko Pribyl ist in Südtirol als Anti-Gewalt-Trainer und als Streetworker in der Jugendarbeit tätig und fordert ein tatkräftigeres Einschreiten der Ordnungshüter. Zum Artikel geht es hier.Zum Kongress der Völker für den Frieden
Das Gedächtnis der Menschheitfür erduldete Leiden ist erstaunlich kurz.
Ihre Vorstellungsgabe für kommende
Leiden ist fast noch geringer.
Die Beschreibungen,
die der New Yorker
von den Gräueln der Atombombe erhielt,
schreckten ihn anscheinend nur wenig.
Der Hamburger ist noch umringt von den Ruinen,
und doch zögert er,
die Hand gegen einen neuen Krieg zu erheben.
Die weltweiten Schrecken der vierziger Jahre scheinen vergessen.
Der Regen von gestern macht uns nicht nass, sagen viele.
Diese Abgestumpftheit ist es,
die wir zu bekämpfen haben,
ihr äußerster Grad ist der Tod.
Allzu viele kommen uns schon heute vor wie Tote,
wie Leute, die schon hinter sich haben,
was sie vor sich haben, so wenig tun sie dagegen.
Und doch wird nichts mich davon überzeugen,
dass es aussichtslos ist,
der Vernunft gegen ihre Feinde beizustehen.
Lasst uns das tausendmal Gesagte immer wieder sagen,
damit es nicht einmal zu wenig gesagt wurde!
Lasst uns die Warnungen erneuern,
und wenn sie schon wie Asche in unserem Mund sind!
Denn der Menschheit drohen Kriege,
gegen welche die vergangenen wie armselige Versuche sind,
und sie werden kommen ohne jeden Zweifel,
wenn denen, die sie in aller Öffentlichkeit vorbereiten,
nicht die Hände zerschlagen werden.
„Das Gedächtnis der Menschheit“, aus: Bertolt Brecht, Werke. Große kommentierte Berliner und Frankfurter Ausgabe, Band 12: Gedichte 2. © Bertolt-Brecht-Erben/Suhrkamp Verlag 1988.
Bild: Wikimedia Commons
Von unserer Zivilcourage-Preisträgerin Isabelle Hansen
In: Dolomiten, 15.1.22
Doch diese Grundregeln der Demokratie und des zivilisierten Umganges miteinander scheinen bei so manchem entweder noch nie gelernt worden oder in Vergessenheit geraten zu sein. Wer, wie in Kolumnen wie dieser, seine Meinung äußert, weiß ein Lied davon zu singen. Und leichter als in privaten Gesprächen beschimpft man unbekannte Personen, denen man nie begegnen wird, denen man nicht in die Augen sieht, wenn man seine Hasstiraden auskotzt.
Das Netz ist voll davon. Als erzieherisches Kollektiv haben wir eindeutig versagt. Anstand scheint keine Grundhaltung mehr zu sein, sondern ein zufälliges Produkt, das stark von der räumlichen Nähe des Gegenübers abhängt. Obwohl dieses Phänomen zumindest so alt ist wie das Internet, aber wohl noch viel älter, nur früher weniger offensichtlich, macht es mich noch immer und immer wieder sprachlos, welch hemmungslose Ungezogenheiten teils verbreitet werden.
Und nein, ich will mich nicht daran gewöhnen. Ich will zumindest für mich persönlich die Grenze des Anstandes immer noch erkennen können. Wie man diese jedoch Menschen aufzeigt, die sie schon längst überschritten haben? Keine Ahnung. Ebenso wenig weiß ich, was man mit Personen macht, die jeglichen Sinn für Realität und Verhältnismäßigkeit verloren haben.
Was macht man mit einer Person (und einer Zuschrift), die überzeugt ist, bei der Corona- und Impfdiskussion gehe es schon lange nicht mehr um das Virus und den Impfstoff? Es gehe vielmehr um Krieg. Wortwörtlich: „Wir befinden uns im Krieg“. Ich gestehe, mich hat schon lange keine Reaktion mehr so gebeutelt wie diese.
Man möchte die Person schütteln, bis sie wieder klar denken kann. Krieg! Welche Bilder kommen einem da in den Sinn? Mir als gebürtigen Bundesdeutschen kommen sofort die Bilder der im 2. Weltkrieg völlig ausgebombten deutschen Großstädte in den Sinn. Die Erzählungen meiner Mutter von den vielen Nächten im Bunker, wenn Fliegeralarm war. Die Angst, am nächsten Morgen das eigene Zuhause in Trümmern vorzufinden.
Mir fällt mein Großvater ein, den ich nie kennengelernt habe, weil er im damaligen Stalingrad in russische Kriegsgefangenschaft geraten ist und sie nicht überlebt hat. Mir kommen die Bilder aus Syrien in den Sinn, die zerschossenen Häuser, die menschenleeren Straßen und brennenden Gebäude.
Das ist Krieg! Das möchte ich der Person ins Gesicht schreien, aber dann vergesse wohl auch ich meinen Anstand. Und so schweige ich – sprachlos!
In: Dolomiten, 15.1.22
„Ich möchte meinen Anstand bewahren“
Wer seine Meinung äußert, macht sich angreifbar. Er bietet ein Ziel – und braucht nur zu warten, die Angriffe kommen. So lange alles sachlich bleibt, echte Argumente ins Feld geführt werden und der Anstand gewahrt bleibt, ist das auch in Ordnung.Doch diese Grundregeln der Demokratie und des zivilisierten Umganges miteinander scheinen bei so manchem entweder noch nie gelernt worden oder in Vergessenheit geraten zu sein. Wer, wie in Kolumnen wie dieser, seine Meinung äußert, weiß ein Lied davon zu singen. Und leichter als in privaten Gesprächen beschimpft man unbekannte Personen, denen man nie begegnen wird, denen man nicht in die Augen sieht, wenn man seine Hasstiraden auskotzt.
Das Netz ist voll davon. Als erzieherisches Kollektiv haben wir eindeutig versagt. Anstand scheint keine Grundhaltung mehr zu sein, sondern ein zufälliges Produkt, das stark von der räumlichen Nähe des Gegenübers abhängt. Obwohl dieses Phänomen zumindest so alt ist wie das Internet, aber wohl noch viel älter, nur früher weniger offensichtlich, macht es mich noch immer und immer wieder sprachlos, welch hemmungslose Ungezogenheiten teils verbreitet werden.
Und nein, ich will mich nicht daran gewöhnen. Ich will zumindest für mich persönlich die Grenze des Anstandes immer noch erkennen können. Wie man diese jedoch Menschen aufzeigt, die sie schon längst überschritten haben? Keine Ahnung. Ebenso wenig weiß ich, was man mit Personen macht, die jeglichen Sinn für Realität und Verhältnismäßigkeit verloren haben.
Was macht man mit einer Person (und einer Zuschrift), die überzeugt ist, bei der Corona- und Impfdiskussion gehe es schon lange nicht mehr um das Virus und den Impfstoff? Es gehe vielmehr um Krieg. Wortwörtlich: „Wir befinden uns im Krieg“. Ich gestehe, mich hat schon lange keine Reaktion mehr so gebeutelt wie diese.
Man möchte die Person schütteln, bis sie wieder klar denken kann. Krieg! Welche Bilder kommen einem da in den Sinn? Mir als gebürtigen Bundesdeutschen kommen sofort die Bilder der im 2. Weltkrieg völlig ausgebombten deutschen Großstädte in den Sinn. Die Erzählungen meiner Mutter von den vielen Nächten im Bunker, wenn Fliegeralarm war. Die Angst, am nächsten Morgen das eigene Zuhause in Trümmern vorzufinden.
Mir fällt mein Großvater ein, den ich nie kennengelernt habe, weil er im damaligen Stalingrad in russische Kriegsgefangenschaft geraten ist und sie nicht überlebt hat. Mir kommen die Bilder aus Syrien in den Sinn, die zerschossenen Häuser, die menschenleeren Straßen und brennenden Gebäude.
Das ist Krieg! Das möchte ich der Person ins Gesicht schreien, aber dann vergesse wohl auch ich meinen Anstand. Und so schweige ich – sprachlos!
80 Jahre Überfall auf die Sowjetunion
Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hielt am 18.6.2021 eine bedeutende und bewegende Rede zum 80. Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion.Diese Rede kann hier gehört oder gelesen werden.
Ich muss einfach weitermachen
Interview mit Selene Magnolia, 1989 in Bozen geboren. Als Krankenschwester, Fotografin und politische Aktivistin war sie bei der Seenotrettung im Mittelmeer und in den Flüchtlingslagern in Griechenland und Bosnien im Einsatz. Ihre Fotos sind in namhaften internationalen Medien erschienen. Sie lebt in London und Berlin. (aus: FF-Südtiroler Wochenmagazin, 52-53, 2020)Lesen Sie das Interview
Hass, der Gewalt wird
"Es braucht nicht viel, damit der Hass auf Menschen durchbricht, die eine andere Hautfarbe haben..." schreibt Georg Mair in seinem Leitartikel. Eine lohnende Lektüre.Hier:
Leitartikel von Georg Mair, ff 28/2020
Human Rights online
Das International Network Against Cyber Hate (INACH) hat eine Broschüre über Hass im Netz veröffentlicht! Die Broschüre informiert Leser*innen darüber, wieso "Online" Menschenrechte genauso wichtig sind wie "Offline" Menschenrechte. Darüber hinaus bietet die Publikation einen besseren Einblick in die Arbeit von INACH.Als langjähriges INACH-Mitglied hatte ZARA – Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit die INACH-Konferenz 2017 als lokaler co-host im Renaissance Wien Hotel mitorganisiert. Auf der Konferenz waren einschlägige Expert*innen, Vertreter*innen europäischer wie nationaler Institutionen, zivilgesellschaftlicher Organisationen sowie der Internetindustrie zusammenkommen, um über Entwicklungen zu den Phänomenen sowie Empfehlungen zur Eindämmung von Hassreden im Netz zu erarbeiten. Die zentralen Empfehlungen von INACH und ZARA wurden auf der OSCE Internet Freedom Conference präsentiert.
Die Empfehlungen der INACH Konferenz 2017 können Sie hier nachlesen. Die Broschüre „Human Rights Online“ können Sie sich hier anschauen.
Gestartet: Beratungsstelle #GegenHassimNetz
Am Freitag, den 15. September, hat die Beratungsstelle #GegenHassimNetz offiziell ihren Betrieb aufgenommen. Mit diesem neuen Angebot von ZARA - Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit steht ab sofort von Hass und Hetze betroffenen User*innen eine kompetente Beratungseinrichtung zur Seite, deren Team eine Ersteinschätzung zu den Inhalten abgeben und Handlungsoptionen vorschlagen kann.Alle Informationen und Kontaktmöglichkeiten finden Sie online auf der Website. Einen weiteren Überblick bietet auch der Folder zur Beratungsstelle Beratungsstelle #GegenHassimNetz, der in acht Sprachen erhältlich ist und kostenlos über die Website bestellt werden kann.
Die kostenlose Leistung der Beratungsstelle Beratungsstelle #GegenHassimNetz kann ganz einfach über Chat, Facebook-Messenger, E-Mail, Online-Meldeformular oder per Telefon erfolgen.
Alle Informationen und Kontaktmöglichkeiten finden Sie unter:
https://beratungsstelle.counteract.or.at
Wir schicken Ihnen gerne unentgeltlich den Folder zu! Bestellen können Sie ihn online über das Bestellformular oder per Mail an office@zara.or.at.
Folgen Sie uns:
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SOLIDARITYSTORM: Die Allianz für Zivilcourage im Netz
Mit der Kampagne #SOLIDARITYSTORM ruft die Initiative Aufstehn.at jetzt zur Teilnahme an der Allianz für digitale Zivilcourage auf. Als zivilgesellschaftliche Kampagnenorganisation und Kooperationspartner unserer Initiative CounterACT! - Aktiv gegen Hass und Hetze im Netz setzt sich Aufstehn.at für progressive Politik, soziale und ökonomische Fairness und ökologische Verantwortung ein.Mit #SOLIDARITYSTORM wurde eine Plattform geschaffen, die den Nutzern konkrete Hilfestellungen sowie Tipps und Tricks anbietet, um den Hass im Netz entgegenzuwirken und um Teil der Allianz für digitale Zivilcourage zu werden.
Werden auch Sie Mitglied der Allianz und unterstützen Sie die Initiative #SOLIDARITYSTORM.
Ein „Zebra“ mit Zivilcourage
Die inzwischen schon stadt- und landbekannte Straßenzeitung Zebra hat für die diesjährige Novemberausgabe eine Sondernummer herausgebracht, die zur Gänze von der 4. Klasse des Maria-Hueber-Gymnasiums in Bozen gestaltet wurde. Unter der Anleitung ihrer Direktorin Heidi Hintner haben die 16 Mädchen dieser Klasse, anlässlich des Welt-Malali-Tages und zum internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, diese Sonderausgabe mit geeigneten Beiträgen und Berichten gestaltet. Dabei wurde besonderes Augenmerk auf das Thema Zivilcourage gelegt, dem mehrere Artikel gewidmet sind.Auf Seite 8 zum Beispiel wurde mehreren jungen Menschen die Frage gestellt „Hinschauen oder Wegschauen?“
Auf Seite 18 wiederum lässt man in dem Artikel „Wenn nicht ich, wer dann? Wenn nicht jetzt, wann dann?“ die Schauspielerin Emma Watson zu Wort kommen, welche die Frauen aufruft Zivilcourage zu entwickeln, um für die Gleichberechtigung zu kämpfen. „Standhaft bleiben und für die eigener Meinung gerade stehen, selbst wenn der erhoffte Applaus ausbleibt – das ist Zivilcourage“.
Die Novemberausgabe von Zebra wird übrigens bis zum Monat Jänner 2017 auf den Straßen zum Kauf angeboten.
Josef Mayr-Nusser
Ein Interview mit seinem Sohn Albert MayrJosef Mayr-Nusser wird im März 2017 selig gesprochen. Der gebürtige Bozner fiel dem Nationalsozialismus zum Opfer, nachdem er sich als Katholik weigerte, den SS-Eid zu leisten. Er gilt als Südtiroler Leitfigur des Widerstands gegen die NS-Unrechtsherrschaft.
(vgl. auch www.zivilcourage.it/Personen)
Albert Mayr wurde 1943 in Bozen geboren. Seine Ausbildung als Komponist erhält er an den Konservatorien von Bozen und Florenz sowie an der Hochschule für Musik in Berlin. Seine berufliche Laufbahn begann er 1964 als Mitarbeiter von Piero Grossi (Studio di Fonologia Musicale) in Florenz. Ab 1969 wirkte er 4 Jahre lang in Montreal (Kanada) und kehrte 1973 nach Florenz zurück, wo er bis 1991 als Professor am dortigen Konsetvatorium tätig war. Seitdem wirkt als Referent bei Vorträgen und Seminaren und als Projetkbetreuer in Zusammenarbeit mit diversen kulturellen Institutionen im In- und Ausland. Seit 1975 beschäftigt er sich auch mit dem Studium der Zeit (Time Design). Er lebt zur Zeit in Florenz. Wir danken ihm für die Beantwortung unserer Fragen. Lesen Sie das Interview.
ZARA-Zivilcourage-Spot
als Grundlage für zivilcouragiertes Handeln
Eine österreichische Zugbegleiterin erinnert sich an den ZARA Zivilcourage Spot und setzt angefeindete Flüchtlingsfamilie in die erste Klasse! Die Zugbegleiterin Lena-Sophia Nobbe wird während ihrer Schicht Zeugin rassistischer Beleidigungen seitens eines Fahrgastes gegenüber einer Flüchtlingsfamilie und greift prompt ein: Sie erinnert sich an den ZARA Zivilcourage-Spot, den sie einige Tage zuvor gesehen hat und lädt die angepöbelten Fahrgäste in die 1. Klasse ein.
Das Verkehrsverbündnis Allianz pro Schiene hat sie dafür mit dem Preis Eisenbahnerin des Jahres ausgezeichnet.
Einen ausführlichen Bericht finden Sie hier.
aus: Zivilcourage und Anti-Rassismus-NEWSLETTER, Nr. 15, 30. August 2016
Hsg.: ZARA – Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit, Wien
www.zara.or.at
Auch wir sind schuldig
Ein Interview mit Monika Weissensteiner, Zivilcourage-Preisträgerin 2016 von Georg Mair, ff/26- 30. Juni 2016Seit zwei Jahren hilft Monika Weissensteiner Menschen auf der Flucht. Sie hat sich damit selbst bei Polizisten Respekt verschafft. Wer ist diese Frau, die keine Angst hat, sich einzumischen?
ff: Passt es, wenn man Sie Flüchtlingshelferin nennt?
Monika Weissensteiner: Ich würde mich nicht als Helferin bezeichnen, aber der Begriff ermöglicht es, den Menschen meine Aktivität zu verdeutlichen.
Sie mögen die Bezeichnung nicht?
Helfen klingt nach „aufopfernd“ und beschreibt immer auch eine asymmetrische Machtbeziehung: Einer hat und kann geben, und der andere ist von etwas ausgeschlossen.
Was wäre dann der richtige Titel?
Am Brenner oder am Bahnhof Bozen arbeite ich ehrenamtlich, also bin ich eine Freiwillige. Ich bin aber auch für die Arbeit ausgebildet. Vielleicht könnte man sagen: Sie engagiert sich im Flüchtlingsbereich.
Umschreiben Sie einfach, was Sie tun.
Die Arbeit am Bahnhof in Bozen und am Bahnhof in Brenner orientiert sich an der Tätigkeit der „internationalen Friedenskorps“. Es ist Friedens- und Konfliktmediation in heiklen Situationen, wie es auch Grenzkontrollen sein können – unter Einbeziehung aller Beteiligten. Es ist Friedensarbeit – nicht in Krisengebieten, sondern zu Hause.
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Im Bild: 1 Eröffnungsrede Cristina Herz, Vorsitzende; 2 Gudrun Esser interviewt Emmi Delazer; 3 Publikum; 4 Festrednerin Hanke Güttinger;
Pfarrheim Bozen, Pfarrplatz 24 (hinterm Dom)
Begrüßung und Einführung
Cristina Herz, Vorsitzende zur Rede
Marco Tavernar, Mitglied des Verwaltungsrats zur Rede
Die Stifterin Ilse Waldthaler
Otto von Aufschnaiter, Mitglied des Verwaltungsrats hier zum Referat
Die bisherigen PreisträgerInnen kommen zu Wort.
Gudrun Esser, Moderation
Ich möchte nicht zu den Menschen gehören, die Angst haben, ihre Prinzipien zu verteidigen.
Zivilcourage als grundlegender Bestandteil der menschlichen Natur zur Geltung bringen und stärken.
Festrednerin Dr. Henriette Hanke Güttinger (CH)
Zu Beginn zeige an zwei Beispielen die nachhaltige Wirkung von Zivilcourage im Kleinen wie im Grossen.
Erstes Beispiel: Die Zivilcourage eines Augenblicks
Im Sommer 1944 umstellen deutsche Soldaten die griechische Ortschaft Distomo und richten unter der Dorfbevölkerung ein Massaker an mit 218 Toten. Dank der Zivilcourage eines dieser deutschen Soldaten überlebte der vierjährige Argyris Sfountouris mit seiner älteren Schwester. Als der Soldat die beiden Kinder entdeckte, bedeutete er ihnen wortlos - nur mit seinen Augen, dass sie sich verstecken sollten. Damit rettete er den Beiden das Leben. weiterlesen
11-Jahresfeier Zivilcourage am 16.5.2015
am Samstag, 16. Mai 2015, 10 -12 UhrPfarrheim Bozen, Pfarrplatz 24 (hinterm Dom)
Begrüßung und Einführung
Cristina Herz, Vorsitzende zur Rede
Marco Tavernar, Mitglied des Verwaltungsrats zur Rede
Die Stifterin Ilse Waldthaler
Otto von Aufschnaiter, Mitglied des Verwaltungsrats hier zum Referat
Die bisherigen PreisträgerInnen kommen zu Wort.
Gudrun Esser, Moderation
Ich möchte nicht zu den Menschen gehören, die Angst haben, ihre Prinzipien zu verteidigen.
Zivilcourage als grundlegender Bestandteil der menschlichen Natur zur Geltung bringen und stärken.
Festrednerin Dr. Henriette Hanke Güttinger (CH)
Zu Beginn zeige an zwei Beispielen die nachhaltige Wirkung von Zivilcourage im Kleinen wie im Grossen.
Erstes Beispiel: Die Zivilcourage eines Augenblicks
Im Sommer 1944 umstellen deutsche Soldaten die griechische Ortschaft Distomo und richten unter der Dorfbevölkerung ein Massaker an mit 218 Toten. Dank der Zivilcourage eines dieser deutschen Soldaten überlebte der vierjährige Argyris Sfountouris mit seiner älteren Schwester. Als der Soldat die beiden Kinder entdeckte, bedeutete er ihnen wortlos - nur mit seinen Augen, dass sie sich verstecken sollten. Damit rettete er den Beiden das Leben. weiterlesen
MUT ERWEITERT DEN LEBENSRAUM
Eine Nachlese zu den 8. Carinthischen Gesprächen in St. Urban, Kärnten, im Juli 2014Mut, sagt Michael Musalek, Direktor des Anton Prosch Instituts und Psychotherapeut, ist ein vieldeutiges Wort. Es steht für die Fähigkeit des Menschen, in einer risikoreichen Situation seine Angst zu überwinden, sowie für die Bereitschaft, sich für etwas oder jemanden einzusetzen, auch wenn es persönlich Nachteile zu befürchten gibt. Nicht zuletzt aber ist Mut eine Herzensangelegenheit. Guten und frohen Mutes zu sein ist vorerst eine Bewegung des Inneren, auf die es ankommt, wenn mutige Taten vollbracht werden. Darin enthalten ist der Mut zum Unzeitgemäßen, der Mut zum Ungewissen, der Mut zur Verantwortung, aber auch der Mut zur Hingabe. mehr
Hanna Battisti, Juli 2014
www.hannabattisti.it
aus: Zeitfragen, Wochenzeitung für freie Meinungsbildung, Ethik und Verantwortung, für die Bekräftigung und Einhaltung des Völkerrechts, der Menschenrechte und des Humanitären Völkerrechts, Nr.14, Zürich, 1.7.2014
von Thomas Schaffner
«Wird das digitale Zeitalter die Befreiung des Individuums und die politischen Freiheiten bringen, die das Internet in einzigartiger Weise realisieren kann? Oder wird es ein System omnipräsenter Überwachung und Kontrolle etablieren, das sich nicht einmal die schlimmsten Tyrannen der Vergangenheit hätten träumen lassen?» (Greenwald, S. 16) Dieser Fragestellung widmet sich der mehrfach preisgekrönte Jurist, Verfassungsrechtler und investigative Journalist Glenn Greenwald in seinem neuen Buch über Edward Snowden und die National Security Agency (NSA) mit dem Titel: «Die globale Überwachung. Der Fall Snowden, die amerikanischen Geheimdienste und die Folgen.» Ein Buch, welches auf den ersten hundert Seiten Mut macht, zu eigenen demokratischen Grundüberzeugungen zu stehen und sie auch verteidigen zu wollen.
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«Ich möchte nicht zu den Menschen gehören, die Angst haben, ihre Prinzipien zu verteidigen»
Zivilcourage und eine echte demokratische Gesinnung wirken ansteckend – das Beispiel Edward Snowdens, nach dem Buch von Glenn Greenwaldvon Thomas Schaffner
«Wird das digitale Zeitalter die Befreiung des Individuums und die politischen Freiheiten bringen, die das Internet in einzigartiger Weise realisieren kann? Oder wird es ein System omnipräsenter Überwachung und Kontrolle etablieren, das sich nicht einmal die schlimmsten Tyrannen der Vergangenheit hätten träumen lassen?» (Greenwald, S. 16) Dieser Fragestellung widmet sich der mehrfach preisgekrönte Jurist, Verfassungsrechtler und investigative Journalist Glenn Greenwald in seinem neuen Buch über Edward Snowden und die National Security Agency (NSA) mit dem Titel: «Die globale Überwachung. Der Fall Snowden, die amerikanischen Geheimdienste und die Folgen.» Ein Buch, welches auf den ersten hundert Seiten Mut macht, zu eigenen demokratischen Grundüberzeugungen zu stehen und sie auch verteidigen zu wollen.
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Die Stiftung für Zivilcourage organisierte zusammen mit der Initiative für mehr Demokratie und dem Friedenszentrum Bozen, am 31. Mai 2013 in Bozen den Vortrag
Referent war Dr. Beat Kissling aus Zürich.
Thomas Benedikter, der bei diesem Vortrag das Direkt-Interview mit der Präsidentin des Isländischen Verfassungskonvents führte, bringt im folgenden Artikel Hintergrundinformationen zu den politischen Abläufen in Island:
zum Artikel Benedikter Island
Couragiertes Island - Il coraggio dell‘Islanda
Mehr Demokratie - eine Antwort auf die Krise? Più democrazia come risposta alla crisi?Referent war Dr. Beat Kissling aus Zürich.
Thomas Benedikter, der bei diesem Vortrag das Direkt-Interview mit der Präsidentin des Isländischen Verfassungskonvents führte, bringt im folgenden Artikel Hintergrundinformationen zu den politischen Abläufen in Island:
zum Artikel Benedikter Island
„Sozialmanifest“ fordert stärkere Partizipation der BürgerInnen
Vor kurzen ist in den Medien vom „Sozialmanifest“ berichtet worden, im welchem Otto Saurer und eine Reihe weiterer Persönlichkeiten im Wahljahr 2013 eine größere soziale Ausgewogenheit in der Politik fordern. Unter andern verlangen sie die in Südtirol in Vergessenheit geratene Sozialpartnerschaft auf eine neue Grandlage zu stellen, wobei sie als begleitende Maßnahme eine „bessere Einbindung der Bürger in den Meinungsbildungs-, Entscheidungsfindungs- und Umsetzungsprozessen“ fordern, in anderen Worten eine stärkere Partizipation der Bevölkerung in Politik und Gesellschaft.Longariva: Zivilcourage zeigen
In einem Artikel in der FF Nr. 1/13 wird im Rahmen der Titelgeschichte „Wir packen es an“ über den Einsatz von Katharina Longariva für mehr Zivilcourage unter dem Titel „Zivilcourage zeigen“ berichtet. Mit ihrer Genossenschaft „blufink“ organisiert sie Workshops und bietet außerdem sogenannte „Stadtgewaltrundgänge“ an, bei welchen an ausgewählten Stationen in Zusammenarbeit mit Schauspielern vom Forumtheater Gewaltszenen vorgeführt werden, in welchen sich die Zuschauer interaktiv einbringen können.Lesen Sie mehr...